Die Erdwärme der oberflächennahen Schichten der Erde bis ca. 400 m Tiefe (Oberflächennahe Erdwärme) wird in Hamburg immer häufiger zum wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Heizen genutzt. So zum Beispiel in der Hamburger Hafencity und für verschiedene Neubauvorhaben in Harburg. Die geologischen Bedingungen im Stadgebiet Hamburgs sind für eine Nutzung der Erdwärme überwiegend günstig. Die oberfächennahe Geologie Hamburgs wurde im wesentlichen durch die Eiszeit geprägt.

Bild: Temperatur-Tiefenprofil in der Hansestadt Hamburg (Buchenhof 2008)
Die über das Jahr relativ konstanten Erdreich- und Grundwassertemperaturen von ca. 8.5 bis 12 C° bieten optimale Voraussetzungen der Wärme- bzw. Kältegewinnung für die umweltgerechte und wirtschaftliche Klimatisierung von Gebäuden. (Wohngebäude und Gewerbebauten). Die Zahl der Neuinstallationen von Anlagen zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie zum Heizen und Kühlen ist in der Hansestadt Hamburg in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Den Leitfaden zur Erdwärmenutzung der Behörde für Sadtentwicklung und Umwelt der Hansestadt Hamburg (BSU) können Sie unter folgendem Link downloaden:
http://www.hamburg.de/wasser/151658/start-erdwaermenutzung.html
Erdwärmesonden, Energiepfähle oder Brunnen gewinnen die Erdwärme, die dann in der Geothermischen Heizzentrale mit Hilfe der Wärmepumpe auf ein Temperaturniveau von ca. 28-35 C° „angehoben“ wird. Niedertemperaturheizsysteme (Fußbodenheizungen, Wand- und Deckenheizungen bzw. Bauteilaktivierung) geben diese Wärme als Strahlungswärme in die Gebäude ab.

Bild: Bohrloch mit eingebauter Erdwärmesonde vor Ringraumverpressung
Wichtig für den gefahrlosen und dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb einer Erdwärmeanlage ist die richtige Auslegung der geothermsichen Quelle sowie die richtige Abstimmung der Anlagenteile (Quelle, Geoenergiezentrale und Niedertemperaturheizsystem).
Besonders effizent arbeiten Erdwärmeanlagen wenn diese neben dem Heizen im Sommer auch eine Kühlfunktion übernehmen. Diese Kälte ist praktisch kostenlos. Sommerliche Kühlung erhöht stabilisiert zudem die Untergrundtemperatur und führt zu höherer effizienz des Heizbetriebes (siehe Saisonaler Speicherzyklus).
Bild: Saisonaler Speicherzyklus Heizen + Kühlen (thermische Nutzung des Untergrundes), zum Vergrößern anclicken