Häufig gestellte Fragen (FAQ's) zur Erdwärme
Nimmt die Erdwärme im Laufe der Nutzung auf meinem Grundstück ab und führt das dazu, dass ich irgendwann keine Erdwärme mehr nutzen kann?
Die natürliche Erdreichtemperatur von 8,5 °C...12 °C wird durch die Erdwärmenutzung abgesenkt. Denn es strömt nur Wärme zur Erdwärmesonde bzw. zum Erdreichwärmeübertrager wenn ein Temperaturgradient zwischen dem Energierohr und dem umgebeneden Gebirge erzeugt wird. Eine nachhaltige Bemessung der Erdwärmeanlage verhindert, dass sich der Untergrund immer weiter abkühlt, weil auf den stationären Zustand ausgelegt wird (Gleichgewichtszustand zwischen entzogener und nachströmender Erdwärme. Dabei verlangt die VDI-Richtlinie 4640 die Einhaltung bestimmter Temperaturlimits. Wir bemessen Erdwärmeanlagen im Zuge der Planung stets mit spezialisierter Geosoftware unter Berücksichtigung der genannten geologischen und gebäudespezifischen Parameter. Die Erdwärme steht dauerhaft zur Verfügung. Zusätzliches sommerliches Kühlen mit der Erdwärmeanlage verbessert die Performance entscheidend, da das Erdreich zumindestens teilweise thermische regeneriert wird.
Kann ich die Erdwärme unter einem Gebäude nutzen?
Ja. Grundsätzlich ist dies bei Neubauten möglich. Insbesondere für die Lückenbebauung im städtischen Bereich ist dies eine bewährte Option, um dennoch Erdwärme nutzen zu können. Da die Bohrarbeiten teilweise mit dem Tiefbau parallel erfolgen, sind Ausführungsplanung (Horizontallnbindung und Lage der Bohrungen) und eine Fachbauleitung unbedingt erforderlich. Auch müssen sich die einzelnen Gewerke untereinander abstimmen. Häufig werden größere Tiefen erschlossen (bis 150 m).
Wie hoch ist die geothermische Entzugsleistung [W/m] auf meinem Grundstück?
- u.a. von der Geologie, Grundwasserströmung, Art, Bauweise und Ausrichtung sowie Qualität des Erdreichwärmeübertragers,
- von der Fahrweise der erdwärmeanlage (Betriebsstunden, Heizen oder Heizen+Kühlen,
- dem Verhältnis von Arbeit und Leistung,
- von den vorgegebenen Temperaturlimits der Erdwärmenutzung.
Was sind Energiepfähle?
Bei schwierigen Baugrundbedingungen werden Gebäude auf Pfählen gegründet. Dies in in der Hansestadt Hamburg oft der Fall, wenn Klei, Torf und lockere Aufschüttungsböden eine Flachgründung nicht zulassen. Die erforderliche Tiefgründung kann dann geothermisch mit "Energierohren" aktiviert werden. Im Vergleich zu Erdwärmesonden bei denen extra Bohrungen ausgeführt werden, kann eine Energiepfahlanlahge deutlich kostengünstiger sein.
Was ist günstiger - Energiepfähle oder Erdwärmesonden?
Diese Frage läßt sich nicht pauschal beantworten. Erfahrungsgemäß ist die Geothermische Aktivierung von Gründungspfählen kostengünstiger als die Errichtung von Erdwärmesonden (z.B. in Spülbohrungen). Andererseits kann man mit Erdwärmesonden die Erdwärme in größeren Tiefen (meist bis maximal 150 m tiefe) erschließen und kann dadurch höhere Heiz- und Kühlkapazitäten über das erdreich erschließen. Energiepfähle oder Erdwärmesonden ist damit eine fallbezogene Entscheidung.